Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft: 5 Wichtige Erkenntnisse aus dem HPRC Spring Meeting
Letzte Woche hatte ich die Gelegenheit, an der Frühjahrstagung des Healthcare Plastics Recycling Council (HPRC) teilzunehmen. Oliver ist eines der neuesten Mitgliedsunternehmen der Organisation. Die Tagesordnung umfasste ein breites Spektrum an Herausforderungen und Entwicklungen, die das Recycling von Kunststoffen im Gesundheitswesen prägen – von Strategien zur Reduzierung der Kohlenstoffbelastung bis hin zu Pilotprogrammen und internationaler Zusammenarbeit.
Das Treffen brachte Interessenvertreter aus der gesamten Wertschöpfungskette des Gesundheitswesens – Hersteller, Krankenhäuser, Recycler und Fachleute für Nachhaltigkeit – zusammen, um sich über Fortschritte auszutauschen, Hindernisse zu benennen und sich über die nächsten Schritte abzustimmen. Es war eine wertvolle Sitzung, die sowohl praktische Updates als auch einen breiteren strategischen Kontext für die Entwicklung der Industrie bot.
Im Folgenden finden Sie 5 der wichtigsten Erkenntnisse, die ich aus den Gesprächen mitgenommen habe:
CO2-Fluency wird für Stakeholder der Industrie immer wichtiger
In der Eröffnungsrede von Scott Collick, VP of Sustainability bei DuPont, wurde ein wichtiges Konzept vorgestellt: CO2-Fluency. Anstatt Nachhaltigkeit nur aus dem Blickwinkel der Emissionsreduzierung zu betrachten, sollten Unternehmen sowohl ihren Kohlenstoff-Fußabdruck (was sie emittieren) als auch ihren Kohlenstoff-Handabdruck (welche positiven Auswirkungen ihre Produkte ermöglichen – wie etwa die Vermeidung von Emissionen oder die Reduzierung von nachgelagertem Abfall) berücksichtigen.
Diese doppelte Perspektive ermutigt Unternehmen dazu, ihre Rolle bei der Dekarbonisierung eher ganzheitlich zu betrachten. Im Gesundheitssektor, wo Sicherheits- und Leistungsstandards oft komplexe Einwegkunststoffe erfordern, bietet dieser Rahmen eine ausgewogenere Möglichkeit, die Umweltauswirkungen zu vermitteln. Es war eine nützliche Erinnerung daran, dass die Entwicklung aussagekräftiger Nachhaltigkeitsmetriken – gestützt durch Lebenszyklusanalysen (LCA) - immer wichtiger werden wird.
Krankenhäuser brauchen einfachere, praktikablere Recycling-Lösungen
Eine Podiumsdiskussion mit Vertretern von Houston Methodist, Hackensack Meridian Health und Medtronic verdeutlichte die praktischen Einschränkungen, denen sich Krankenhäuser bei der Umsetzung nachhaltiger Verpackungsinitiativen gegenübersehen. Eines der deutlichsten Argumente war, dass viele Gesundheitssysteme trotz ihres Interesses und ihrer internen Ziele Schwierigkeiten haben, Recycling-Protokolle in klinischen Umgebungen mit hohem Druck effektiv umzusetzen – insbesondere im Operationssaal.
Zu den Vorschlägen des Podiums gehörten die Gestaltung von Verpackungen, die universell recycelbar sind, und eine gut sichtbare, verständliche Etikettierung. Auch wenn Aufklärung weiterhin wichtig ist, betonten die Podiumsteilnehmer, dass Änderungen der Infrastruktur und des Verpackungsdesigns wahrscheinlich eine größere Wirkung erzielen werden, als Schulungen oder Sensibilisierungskampagnen allein.
Europäische Pilotprogramme kommen voran
HPRC Europe berichtete über sein laufendes Projekt am Universitätsklinikum Bonn in Deutschland, bei dem untersucht wird, wie klinische Kunststoffe am besten für das Recycling gesammelt und sortiert werden können. Das Projekt sieht eine Zusammenarbeit mit TOMRA vor, einem führenden Unternehmen im Bereich der automatischen Sortiertechnologie. Die Behälter sind strategisch im gesamten Krankenhaus aufgestellt, und die gesammelten Materialien werden regelmäßig zur Verarbeitung und Analyse abtransportiert.
Eine manuelle Sortierung bleibt vorerst der Standard, und mehrschichtige Verpackungen stellen weiterhin eine Herausforderung dar. Dieses Pilotprojekt liefert jedoch wertvolle Erkenntnisse über Logistik und Materialflüsse, die für ähnliche Bemühungen anderswo von Nutzen sein könnten. Für 2025 ist ein Präsenztreffen bei HPRC Europe geplant, um die Stakeholder weiter auf diese Arbeit einzustimmen.
Pilot-Arbeitsgruppen in Houston bauen ein skalierbares System auf
Das Pilotprojekt von HPRC in Houston, das in drei Arbeitsgruppen (WG) unterteilt ist, gewinnt an Dynamik. Ziel ist es, ein Modell für die Umleitung von nicht gefährlichen Kunststoffen aus dem Gesundheitswesen von der Deponie zum Recycling durch einen koordinierten Ansatz für die gesamte Wertschöpfungskette zu schaffen.
- Die Arbeitsgruppe 1 unter dem Vorsitz von Eastman und Dow konzentriert sich auf den Betrieb von Krankenhäusern und erstellt derzeit ein Handbuch, das auf den Studien im Houston Methodist Hospital beruht.
- Die Arbeitsgruppe 2, unter dem Vorsitz der Alliance to End Plastic Waste (AEPW), kümmert sich um die Logistik und die Sortierung, wobei derzeit Versuche durchgeführt werden und Partnerschaften mit lokalen Einrichtungen entstehen.
- Die Arbeitsgruppe 3, ebenfalls unter dem Vorsitz der AEPW, bewertet die Endmärkte und die Wirtschaftlichkeit für recycelte Materialien, wobei eine Umfrage in der Entwicklung und eine erste Modellierung abgeschlossen wurde.
Technologie und Innovation spielen voraussichtlich eine zentrale Rolle
Ein zukunftsweisender Vortrag von Rey Banatao von Alphabets Moonshot Factory zeigte mögliche Wege zu einem skalierbaren Recycling durch fortschrittliche Identifizierungs- und Molekularsortierungstechnologien auf. Das Team erforscht, wie maschinelles Lernen und der Fingerabdruck von Materialien eine der größten Hürden des Sektors überwinden können: die Komplexität und Inkonsistenz der Sortierung von flexiblen Kunststoffen.
Da weniger als 5 % der flexiblen Kunststoffe in den USA recycelt werden, bieten diese Ansätze eine Möglichkeit, die Verwertungsquoten zu erhöhen – auch wenn die Notwendigkeit klarer Endmärkte für recycelte Materialien weiterhin ein Haupthindernis darstellt. Die Anpassung der Technologie an die wirtschaftliche Nachfrage wird entscheidend sein, um dieses Potenzial praktisch auszuschöpfen.
Ausblick
Das Treffen bot außerdem aktuelle Informationen über laufende Projekte, wie beispielsweise die Aufklärung von Krankenhäusern über Ökobilanzen, Initiativen zur nachhaltigen Beschaffung und die ASTM E60.42 zur Standardisierung von Designrichtlinien für recycelbare medizinische Einwegprodukte. Insgesamt spiegelten die Diskussionen ein Gleichgewicht von Realismus und Ehrgeiz wider: Es gibt durchaus eine zunehmende Dynamik, aber auch die Erkenntnis, dass Veränderungen Zeit, Koordination und Transparenz erfordern.
Als neues Mitglied von HPRC schätze ich den offenen Gedankenaustausch und das gemeinsame Engagement für den Fortschritt. Es ist von großem Wert, die Punkte zwischen Verpackungsdesign, Krankenhausbetrieb, Recycling-Infrastruktur und den politischen Trends zu verbinden. HPRC ist gut aufgestellt, um die Entwicklung des Gesundheitswesens hin zu einer kreislauforientierten, verantwortungsvollen Materialverwendung voranzutreiben.
Wenn Sie mehr über die Tätigkeit des Rates erfahren oder wissen möchten, wie Sie sich engagieren können, besuchen Sie www.hprc.org. www.hprc.org.