Der hoplrige Weg, der Orthopädie und Verpackung zusammenführt

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Wie bei allen historischen Entwicklungen im Bereich der Medizinprodukte und medizinischen Hilfsmittel für den Menschen war auch die Entwicklung orthopädischer Hilfsmittel durch den Stand der anatomischen und physiologischen Kenntnisse begrenzt. Auch die Behandlung der körperlichen Bedingungen und Risiken zu einem bestimmten Zeitpunkt spielte eine wichtige Rolle. 

Die frühen orthopädischen Produkte wurden (wie die meisten frühen medizinischen Entdeckungen) als Reaktion auf schlimme Umstände entwickelt. Die Schlachtfelder des Krieges gehörten von Anfang an dazu, und zertrümmerte und zerschmetterte Knochen sorgten dafür, dass orthopädische Traumata an vorderster Stelle standen. Schienen, Schlingen und Gipsverbände waren ein ständiges Thema, doch die historischen Aufzeichnungen über orthopädische Produkte sind bestenfalls spärlich, in vielen Fällen einfach gar nicht vorhanden. Es überrascht daher nicht, dass noch weniger über die frühe Abriegelung oder Verpackung von orthopädischen Produkten bekannt ist. Damals gab es einfach noch keine „Verpackung“. 

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MEILENSTEINE 

 1880–1895 Was bekannt ist, ist, dass Schmiede und Sattler, die geschickt mit Metall und Leder umgehen konnten, bis zum Aufkommen des Maschinenzeitalters als Hersteller von orthopädischen Produkten dienten. Im späten 19. Jahrhundert führte der Chirurg Joseph Lister mit seiner Aussage „Prävention ist die beste Medizin“ das Konzept der aseptischen Präsentation ein, nachdem er mehr über die Sterilisations- und Desinfektionsverfahren von Louis Pasteur erfahren hatte. Listers anschließende Forschungen zur Infektionsprävention führten auch zur ersten sterilen Verpackungspraxis: das Einwickeln von gereinigten medizinischen und chirurgischen Instrumenten und Medizinprodukten in sterilisierte Tücher.

 1895–1900 Listers Stand der Wissenschaft zur Jahrhundertwende erweiterte das Verständnis der Sterilisation. Die Massenproduktion erweiterte die Produktverfügbarkeit mit dem Debüt der DePuy-Schienen. Es wird nicht erwähnt, ob die Schienen in irgendeiner Art von Verpackung aufbewahrt wurden. Die Schienen wurden aus sterilisierter Bronze und Nickel hergestellt – sterilisiert durch Abkochen oder mit Dampf – und waren für den häufigen Wiedergebrauch bestimmt. Zu diesem Zeitpunkt war das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines sicheren, hygienischen Schutzes, einer sicheren Lagerung und einer sicheren Handhabung bereits vorhanden, doch das Fehlen jeglicher Erwähnung scheint zu belegen, dass die Verpackung noch nicht mit der orthopädischen Versorgung in Verbindung gebracht wurde. 

 1950er–1960er Jahre Eine Verpackung von Medizinprodukten, auch im Bereich Orthopädie, gab es ein weiteres halbes Jahrhundert lang nicht. Schließlich ging ein Licht auf, nachdem drei bahnbrechende Ereignisse aufeinander fielen:

  1. 1. Kunststoffverpackungen und Heißsiegelmöglichkeiten machten Sterilbarriereverpackungen praktikabel.
  2. 2. Der orthopädische Chirurg John Charnley leistete Pionierarbeit und förderte die Wissenschaft des intern implantierten Gelenkersatzes.
  3. 3. Der weltweit erste Bachelor-Studiengang in Verpackungstechnik wurde von der Michigan State University angeboten. 

 1970er–2000er Jahre Von da an setzte eine Beschleunigung der Verpackungswissenschaft mit Lichtgeschwindigkeit ein. Während sich Folien, Beutel und Schachteln sowie Kartons und Umverpackungen immer weiter verbreiteten, hinkte die Orthopädie bei dem Thema hinterher. Orthopädische Produkte mussten zwar genauso steril verpackt werden wie andere Medizinprodukte, aber die Materialien und Sterilisationsverfahren für ungewöhnliche Formen, hervorstehende oder scharfe Winkel, strukturierte Merkmale und vergleichsweise schwere Komponenten boten keine einfachen Lösungen.

 

GEGENWART UND ZUKUNFT

Die Materialwissenschaft ist ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung von Verpackungen für orthopädische Produkte. Die hochgradig individualisierte Verpackung, die im Bereich Orthopädie erforderlich ist, findet auch neue Optionen im 3D-Druck und anderen Technologien. Schaumstoffe sind ein weiteres Beispiel für vielseitige Materialien, die sich ideal für orthopädische Verpackungen eignen. Vernetzte Polyschaumstoffe sind leicht, eignen sich für das Formpressen und Stanzen und sind hinsichtlich Partikeleinschlüssen wenig bedenklich. Wie die in orthopädischen Produkten verwendeten Materialien (z. B. Titan) mit den Verpackungsmaterialien und der Sterilisation interagieren, ist ein weiterer entscheidender Aspekt des Prozesses der Verpackungsentwicklung.  

 Die Frage, wie die Sterilisation sichergestellt werden kann, wenn Blindlöcher oder andere komplizierte Merkmale in die Verpackung eingearbeitet werden, ist ein ständiges Thema, ganz abgesehen von dem globalen und regulatorischen Druck bezüglich neuer Sterilisationsmethoden.

 Der anhaltende Schwerpunkt auf Kostensenkung und Verpackungsreduzierung bei gleichzeitiger Beibehaltung eines Höchstmaßes an Leistung, Herstellbarkeit und Sterilbarriereschutz ist nach wie vor ein Hemmnis, das die Akzeptanz neuer Verpackungsmaterialien ausbremst. Das Gleichgewicht zwischen dem Ausprobieren von Neuem und der Erfüllung gesetzlicher Anforderungen hat in allen Bereichen der Industrie hohe Priorität. 

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geschichte der orthopädischen Hilfsmittel und ihrer Verpackungen einen quälend langsamen Anfang hatte, ihre Entwicklung aber mittlerweile Lichtgeschwindigkeit erreicht hat und keine Anzeichen einer Verlangsamung zu sehen sind. Zeit in die Beobachtung von Trends und wissenschaftliche Forschung zu investieren, mag als Luxus erscheinen; in Wirklichkeit könnte dies unser Erfolgsgeheimnis sein. 

 

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