EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle: Wie kann sich das Gesundheitswesen vorbereiten?

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In unserem Blog von letzter Woche haben wir die wichtigsten PPWR-Anforderungen und Fristen für die Gesundheitsindustrie umrissen und dabei die besonderen Herausforderungen in diesem stark regulierten Bereich hervorgehoben. Heute stellen wir Ihnen einige praktische Empfehlungen vor, mit denen Sie die PPWR-Compliance in Angriff nehmen und sich auf die Zukunft vorbereiten können. 

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Eine umfassende Prüfung durchführen:

Beginnen Sie damit, Ihr aktuelles Verpackungsportfolio zu bewerten. Bestimmen Sie nicht wiederverwertbare Materialien, überflüssige Verpackungen und bedenkliche Stoffe. Anhand dieser Ausgangsbasis können Sie klare Bereiche für Verbesserungen ermitteln.  
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Ausnahmen sorgfältig überprüfen:

Die PPWR sieht bestimmte Ausnahmen für die Wiederverwertbarkeit und die Verwendung von Post-Consumer-Rezyclat (PCR) vor, insbesondere für „berührungsempfindliche Verpackungen“. In Artikel 3 wird definiert, was „berührungsempfindlich“ bedeutet. Gehen Sie nicht davon aus, dass Ausnahmeregelungen automatisch gelten, sondern ziehen Sie immer die entsprechende Gesetzgebung zu Rate, um die Compliance sicherzustellen. 
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Das Ziel ist PFAS-Freiheit:

Zwar gilt die Verpflichtung für Verpackungen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, aber es gibt PFAS-freie Alternativen. Prüfen Sie, ob PFAS in Ihrer Lieferkette vorkommen und beginnen Sie proaktiv damit, die Verwendung auszuschließen, wo immer dies möglich ist.  
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Redesign für Minimierung:

Finden Sie heraus, welche Verpackungen leichter gemacht, verkleinert oder sogar eliminiert werden könnten. Könnte zum Beispiel ein starrer Blister mit Deckel durch ein leichteres Karton- und Beutelsystem ersetzt werden?  Eine Reduzierung des Verpackungsvolumens entspricht nicht nur der Gesetzgebung, sondern könnte auch zu geringeren Materialkosten, EPR-Gebühren und Emissionen führen. 
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Vorbereitung auf die EPR-Gebühren:

Planen Sie höhere EPR-Gebühren ein. Schwer zu recycelnde Verpackungen verursachen höhere Kosten. Stellen Sie sicher, dass Ihre Systeme Material und Gewicht nach Ländern verfolgen können. Das könnte bedeuten, dass Sie Ihre ERP-Systeme oder die Datenerfassung Ihrer Lieferanten aktualisieren müssen, damit Sie bis 2026 genau wissen, wie viel von jedem Verpackungsmaterial Sie auf die einzelnen EU-Märkte bringen.
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Die Verwendung von Recyclingmaterialien beurteilen:

Obwohl der Zeithorizont für die Wiederverwertbarkeit von berührungsempfindlichen Verpackungen verlängert wird, ist die Richtung der Entwicklung klar. Verpackungen für das Gesundheitswesen erfordern eine lange und umfassende Validierung, um Sicherheit und Stabilität zu bewerten. Je früher Sie also mit Materialtests beginnen können, desto besser. Außerdem könnte sich dies auch finanziell lohnen, denn mit der Einführung von ökologisch modulierten EPR-Gebühren werden die Kosten für leichter zu recycelnde Materialien sinken.  
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An Transport- und Logistikverpackungen denken:

Es ist wichtig, unter Verpackung nicht nur die Primärverpackung zu berücksichtigen. Transportverpackungen müssen die Anforderungen der PPWR hinsichtlich Wiederverwendung und Minimierung ebenso erfüllen. 
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Konzentration auf schnelle Erfolge:

Primärverpackungen sind am schwierigsten zu ändern. Priorisieren Sie die weniger empfindlichen Komponenten der Lieferkette, die leichter auf recycelbare Materialien umgestellt werden können oder sogar PCR-Inhalte aufweisen.  
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Zusammenarbeit mit Lieferanten:

Wir machen das gemeinsam. Eine klare, offene Kommunikation und abgestimmte Ziele in der gesamten Lieferkette können dazu beitragen, die Erfüllung der PPWR-Anforderungen zu fördern.  

Während die EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle Gestalt annimmt, ist es klar, dass wir erst am Anfang einer Entwicklung stehen, die die Gesundheitsbranche vor große Herausforderungen stellt. Doch selbst in diesem risikoscheuen und traditionell schwerfälligen Umfeld können sich Chancen ergeben. Vorausschauende, früh handelnde Unternehmen können nachhaltige Praktiken als Wettbewerbsvorteil nutzen, Innovationen vorantreiben und Vertrauen aufbauen. Letztendlich geht es bei diesem Wandel nicht nur um die Einhaltung von Vorschriften, sondern um die Erfüllung unseres Versprechens, Verpackungen zu entwickeln, die den Planeten, die Patienten und die Zukunft des Gesundheitswesens für kommende Generationen schützen.  

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